Generell werden drei Arten von Verarbeitungen bei Textilien unterschieden:
- die chemische Ausrüstung,
- die mechanische Ausrüstung
- und die thermische Ausrüstung.
Bei der mechanischen Ausrüstung und der thermischen Ausrüstung werden alternative Wege genutzt, um die gewünschte Veredlung zu erreichen.
Chemische Ausrüstungen
Zur chemischen Ausrüstung gehört zum Beispiel die antimikrobielle Ausrüstung, welche die Vermehrung von Bakterien und Pilzen auf dem Kleidungsstück verhindert. Dies kommt oft bei Sportkleidung zum Einsatz, da so unangenehmer Schweißgeruch und Fußpilzbefall in Schuhen verhindert werden können. Dafür werden die Kleidungsstücke mit Chemikalien behandelt oder Silberfäden in die Fasern eingearbeitet. Silberfäden können Hautallergien verursachen. Chemikalien stören das Gleichgewicht der Hautflora. Sie waschen sich zwar nach einiger Zeit aus, allerdings belasten die chemischen Stoffe das Abwasser. Oft wird bei Sportbekleidung auch eine antistatische Ausrüstung benutzt, da sich synthetische Fasern leicht statisch aufladen. Durch tensideartige Substanzen wird dieser Effekt verringert, wodurch es aber später beim Tragen zu unangenehmen Hautreaktionen kommen kann. Die statische Aufladung lässt sich bei synthetischen Fasern auf die wasserabweisende Eigenschaft zurückführen. Damit es trotz dieser Eigenschaft nicht zu einer verstärkten Schweißbildung kommt, werden besonders Sportsachen oft noch zusätzlich durch Hydrophilierung bearbeitet. Diese Veredlung bewirkt, das sich Feuchtigkeit leicht im Kleidungsstück ausbreiten und schnell verdunsten kann.Von Antipilling bis zu Filzfrei
Ein anderes bekanntes chemisches Verfahren ist die Antipilling-Behandlung, damit sich weniger Knötchen bilden. Dabei werden die Kleidungstücke mit Substanzen behandelt, welche die Fasern mit einem Film überziehen. Auch diese Veredlung kann das Abwasser belasten. Ähnlich ist die Veredlung "Filzfreiheit", die bei Wolle angewendet wird. Dank der Behandlung lässt sich Wolle in der Waschmaschine waschen. Die Wolle wird dafür mit Chlor, Enzymen oder Kunstharz behandelt. Chlor wird auch häufig zum Bleichen benutzt, um Stoffe später besser färben zu können. Bei jeder Chlorbehandlung kommt es zu einer starken Abwasserbelastung.
Baumwolle, Wolle und Seide: Veredlung für verschiedene Stoffe
Bei Baumwolle wird oft eine Veredlung durch die sogenannte Mercerisierung erreicht. Baumwolle wird dabei mit Natronlauge und Ammoniak behandelt, um den Stoff glatter, glänzender, reißfester und besser färbbar zu machen. Wolle wird dagegen häufig mit einem Mottenschutz versehen. Dazu werden Chemikalien eingesetzt, die direkt über das Blut aufgenommen Nervenschädigungen verursachen und das Abwasser belasten. Seide wird häufig durch das Einarbeiten von Kunstharzen und Metallsalzen künstlich erschwert, um die Textilien noch glänzender und schwerer zu machen. Ein Problemfall sind die trendigen Vintage-Looks, zum Beispiel als Stone-wash- oder Moon-wash-Jeans. Vom Waschen mit Steinen und Bleichmitteln wirkt der Stoff älter. Um diesen Used-Look zu bekommen, wird allerdings sehr viel Wasser verbraucht.
Die alten Bekannten: Von Imprägnierung & Co.
Die bekannteste Veredlung von Textilien ist vermutlich die Imprägnierung. Durch die Imprägnierung werden Kleider und Schuhe resistenter gegen Wasser und Schmutz. Allerdings kommen bei dieser Ausrüstung fluorierte Kohlenwasserstoffe zum Einsatz, welche die Umwelt belasten. Die Kunstharzausrüstung ist ebenfalls eine sehr bekannte Veredlung. Mit der Veredlung werden Stoffe pflegeleichter. Dies ist besonders bei Hemden beliebt, die dann weniger einlaufen und sich leichter bügeln lassen. Unter bestimmten Umständen kann Formaldehyd austreten und Allergien auslösen. Eine bekannte problematische Veredlung ist die optische Aufhellung, die teilweise auch in Waschmitteln enthalten ist. Sie lässt Textilien weißer und strahlender erscheinen. Es werden unter anderem Stilben-, Pyrazolin- und Benzazol-Derivate benutzt, die schwer abbaubar sind und Hautreaktionen verursachen können.