Sprulina: Die Inhaltsstoffe
Das Süßwassercyanobakterium Spirulina besteht aus Cyanobakterien. Die Blaualge enthält etwa 55 bis 67 Prozent Proteine (Spirulina ist das Nahrungsmittel mit dem höchsten Eiweißgehalt überhaupt), 10 bis 20 Prozent Kohlenhydrate, 7 bis 15 Prozent Fett (davon etwa 1 Prozent Gamma-Linolensäure) sowie 5 bis 9 Prozent Mineralstoffe, alle essentiellen Aminosäuren, die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B12 (ungefähr drei Mal soviel wie in Rinderleber), E und das Provitamin A (ß-Carotin) sowie Antioxidantien (zum Beispiel Phycocyanin). Unter anderem gehören zu den Inhaltsstoffen auch Calcium, Kalium, Selen, Zink, Magnesium, Natrium und Eisen. Anders als die meisten anderen Algenarten enthält Spirulina kein Jod.Die wertvollen Inhaltsstoffe der Alge lassen sich besonders leicht vom Körper aufnehmen, da ihre Zellen keine Zellwand sondern nur eine dünne Zellmembran haben. Umstritten ist allerdings, ob das in der Alge enthaltene Vitamin B12 für den menschlichen Organismus überhaupt verwertbar ist.
Spirulinas Herkunft
Man findet sie hauptsächlich in Australien, Afrika, Südostasien und Mittelamerika. Spirulina ist ein uraltes Bakterium, das schon vor 3,5 Milliarden Jahren die Erde bevölkerte. Schon die Azteken nutzten diese Algen als Nahrungsmittel. Als Nahrung wird die Alge übrigens auch von Flamingos benutzt, die sie mit ihren Schnäbeln aus dem Wasser fischen. Die Vögel erhalten ihre schöne Farbe durch die in der Alge enthaltenen Farbstoffe.Wirkung von Spirulina
Spirulina wird unter anderem damit beworben, dass es cholesterinsenkend und entgiftend, gegen Übergewicht und Krebs wirken und außerdem die Blutfettwerte senken und gegen Infektionen schützen soll. Selbst gegen aggressive Viren wie HIV oder Herpes beim Menschen soll Spirulina helfen können. Für die Wirksamkeit des Bakteriums gegen diese gefährlichen Viren gibt es allerdings keinen wissenschaftlich gesicherten Beweis. Es gab lediglich In-Vitro-Versuche mit dem Ergebnis, dass der Stoff Calciumspirulan die Vermehrung bestimmter Viren erschwerte.Ob ein cholesterinsenkender Effekt tatsächlich besteht, ist ebenfalls noch nicht abschließend geklärt.
Auch die angebliche Wirksamkeit von Spirulina gegen Arteriosklerose ist noch nicht zweifelsfrei erwiesen, da die Forschungsergebnisse hierzu auch nur In-Vitro-Versuche zur Grundlage haben.
Auch die oben genannten Wirkungen, mit denen Spirulina vielfach angepriesen wird, sind wissenschaftlich nicht abgesichert.
Sicher ist nur, dass einige der Inhaltstoffe von Spirulina gesund sind und daher im Allgemeinen zu Gesundheit und allgemeinem Wohlbefinden beitragen können:
Das antioxidative Protein Phycocyanin behindert das Enzym Cyclooxygenas e-2 (COX-2), welches im Verlauf von Entzündungen wichtig ist. Dieser Stoff könnte der Grund sein, weshalb die Fütterung an Arthritis erkrankter Mäuse mit Spirulina bei diesen eine entzündungshemmende Wirkung hatte. Ob sich die Ergebnisse von Tierversuchen auch auf den Menschen übertragen lassen, bleibt jedoch abzuwarten.
Die in der Alge enthaltenen Antioxidantien helfen gegen freie Radikale, die eine Ursache für den Hautalterungsprozess darstellen.
Auch sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Spirulina bekannt. Sie sollten lediglich darauf achten, dass die Alge aus möglichst schadstoffarmen Gegenden stammt, also nicht aus mit Quecksilber, Blei oder Kadmium verseuchtem Wasser.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält Nahrungsergänzungsmittel bei gesunden Personen, die sich durchschnittlich ernähren, für unnötig.
Auf jeden Fall ist Spirulina gut für das Klima auf unserem Heimatplaneten: Im Laufe ihres Wachstumsprozesses verbrauchen die Bakterien CO2, während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren!