Überfischung gefährdet die Umwelt
Durch übermäßiges Fischen ist nicht nur die Artenvielfalt gefährdet, auch das ökologische Gleichgewicht steht dadurch auf dem Spiel. Um das Abfischen effektiv zu halten, werden riesige Fanggeräte eingesetzt, die den Meeresboden und unbedarfte Meeresbewohner schädigen: Korallenriffe werden zerstört und Robben, Wale oder Delfine landen oftmals mit im Netz. "Beifangrate" wird der ungewollte Fang lapidar genannt und meist werden die Tiere verletzt oder tot zurück ins Meer geworfen. Allein in der Nordsee verenden auf diese Weise jährlich rund eine Million Tonnen Fisch und andere Meerestiere! Wissenschaftler rechnen damit, dass die kommerzielle Fischerei bis 2050 zusammenbricht, wenn die bisherige Plünderung der Meere unverändert weitergeht. Diese Krisenmeldungen haben bereits das Bewusstsein der Bürger erreicht: 87 Prozent der Deutschen bereitet die Überfischung große Sorgen. Das ergab eine vom WWF in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage.Der Genuss von MSC- und Bio-Fisch hilft den Weltmeeren
"Die Überfischung der Meere ist dramatisch. Die Verbraucher sind das Zünglein an der Waage. Wer an der Fischtheke die richtige Entscheidung trifft, betreibt aktiven Meeresschutz", so WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper. Sie rät Verbrauchern, ausschließlich Bio-Fisch oder Meerestiere, die mit dem blauen Umweltsiegel des "Marine Stewardship Council" (MSC) ausgezeichnet sind, zu kaufen.Der WWF-Fischratgeber erleichtert den Konsumenten die Kaufentscheidung. Er passt in jede Brieftasche und bewertet die gängigsten Wildfischarten nach einem Ampelsystem. Eine gute Wahl ist demnach Seelachs, Hering, Forelle oder Zander - Schwertfisch, Hai, Rotbarsch und tropische Shrimps sollten lieber vom Speiseplan verschwinden. Auch der Fernsehkoch und WWF-Meeresanwalt Steffen Henssler verzichtet in seinem neuen Restaurant "ONO" auf Fisch, der auf der roten Liste steht. "Roter Thunfisch beispielsweise ist unglaublich lecker. Aber den wird es bei mir nicht mehr geben, weil er rücksichtslos geplündert wird", erklärt Henssler. "Als Fernsehkoch und in meinen Restaurants will ich den Menschen zeigen, dass man bei Fisch nicht nur auf Geschmack und Qualität, sondern auch auf die Umwelt achten muss."