Wir essen viel zu viel Fleisch. Das sagen Ernährungsexperten, Klimaforscher und neuste Umfragen. Und trotzdem wird der Fleischkonsum in Deutschland nicht weniger. Stattdessen wird zu Bio-Fleisch gegriffen,teils, um das Gewissen zu beruhigen. Doch auch dies steht in der Kritik. Gibt es wirkliche Alt
Die meisten Menschen haben beim Fleischverzehr ein schlechtes Gewissen, da Tiere für ihren Genuss sterben mussten. Dass Fleisch in großen Mengen ungesund ist, erhöht auch nicht gerade die Sorglosigkeit beim Fleischgenuss. Und jetzt ist man auch noch Klimaschänder, wenn man beherzt in ein Stück Fleisch beißt. Die Tageszeitung "Süddeutsche Zeitung" berichtet auf ihrer Onlineseite, dass eine Senkung der Fleischproduktion und des Fleischgenusses den Klimawandel bremsen und gleichzeitig Hunderttausende Todesfälle durch Herzerkrankungen verhindern würde. Dass der vermehrte Verzehr von Fleisch nicht gesund ist, ist ja bekannt. Aufgrund der hohen gesättigten Fettsäuren führt der hohe Fleischverzehr oft zu Übergewicht. Jüngste Umfragen sehen jetzt besonders Fleisch in Verbindung mit Salz, wie bei Salami und Schinken, als Krankmacher an.
Fleisch als Klimasünde
Doch neben diesen persönlichen Überlegungen, ob man Fleisch essen sollte und wie viel, gibt es noch den gesellschaftlichen Aspekt:
Forscher fanden heraus, dass 18 Prozent aller Emissionen des Treibhausgases CO2 aus der globalen Landwirtschaft stammen. Das ist mehr als der gesamte Verkehr auf der Welt erzeugt. Bei dieser Rechnung sind alle Nutztiere – Rinder, Schafe, Schweine und Geflügel – berücksichtigt, aber auch der industrialisierte Getreideanbau. Ein großer Teil von diesen Emissionen wird mit Viehzucht erzeugt. Dies zeigt sich schon in den erstaunlichen Zahlen über diese: Das Wochenmagazin "Focus" berichtet auf seiner Onlineseite, dass 70 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Landes auf die Viehzucht zurückzuführen sind. Allein 33 Prozent der Ackerflächen dienen der Futterherstellung. Schätzungen sagen, dass die Hälfte der globalen Getreideproduktion und 90 Prozent der Sojaproduktion als Futtermittel verwendet wird. Und das, wo immer noch in vielen Teilen der Welt Hunger und Armut herrscht. Dieser große Hunger der Tiere wird zum Klimaproblem. Ein Mastschwein verfuttert in seinem kurzen Leben rund eine Tonne Getreide. Ein Bulle verschlingt sogar sechs Tonnen, bis er auf unserem Teller landet. So benötigt man im Schnitt circa 10 Kilogramm Getreide, um ein Kilo Fleisch zu erzeugen.
Biofleisch ist auch keine Lösung für den Klimaschutz
Viele Menschen greifen zum Biofleisch und beruhigen damit ihr Gewissen. Was ihre eigene Gesundheit angeht, ist das bestimmt auch richtig. Doch für das Klima macht die Entscheidung "Biofleisch oder nicht?" keinen wirklichen Unterschied. Ein Problem ist der Einsatz von Soja als Futtermittel. Auf ihn entfällt nicht nur der Großteil jener Kohlendioxidemissionen, welche die Treibhausbilanz des Fleisches so verschlechtern, sondern für den Anbau in Südamerika werden auch ganze Wälder gerodet.
Der weltweite Fleischverzehr wird immer mehr
Der globale Fleischkonsum steigt weiter. Die Deutschen haben nach einer Hochrechnung des Bundesverbandes der Deutschen Fleischindustrie e.V. im Jahr 2008 pro Person 88,4 Kilo Fleisch verzehrt. 53,3 Kilo waren davon alleine Schweinefleisch. Die US-Amerikaner, deren Fleischkonsum seit sieben Jahren rückläufig ist, liegen mit nur noch 98,8 Kilogramm allerdings immer noch vor uns. Zum Vergleich: In Indien liegt der Fleischkonsum erst bei 5 Kilo pro Person. Wo das für diese Länder benötigte Fleisch herkommen soll, ist die große Frage. Ideal wäre es, wenn die westlichen Länder ihren Fleischkonsum auf ein Drittel reduzieren würden. Dies würde dann auch in etwa den Vorgaben für Fleischkonsum der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Link unten) entsprechen. Neben der logischen Reduktion des persönlichen Fleischkonsums ist auch die Frage der Effizienz wichtig. Heute werden nur circa 55 Prozent des Fleisches eines Tieres verwertet. Auch hier wäre ein Umdenken angebracht.
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