Das seien nur rund 55 Prozent von der Menge, die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen werde, so der Vorsitzende des DFHV Jürgen Boruszewski. Die Menge an Obst und Gemüse, die in Griechenland verzehrt werde, sei dagegen mehr als zweieinhalb Mal so groß wie der Konsum in Deutschland.
Obwohl die Preise für Obst und Gemüse in der letzten Zeit gesunken seien, hätten die Deutschen nicht häufiger zu der vitaminreichen Kost gegriffen. Der Deutsche Fruchthandelsverband sieht zudem eine Gefahr in den weiter sinkenden Preisen für Obst und Gemüse: "Nicht nur die Qualität der Ware wird deutlich nachlassen, sondern wir vernichten auch die Grundlage für die Produktion unserer gesündesten Lebensmittel", sagte der DFHV-Vorsitzende gegenüber der Presse.
Viele Preise seien für den Verband nur schwer nachvollziehbar. Zum Beispiel kosteten fünf Ananas, die aus Mittelamerika eingeführt worden seien, ebenso viel wie eine Packung Zigaretten. Solche Preiskämpfe gefährdeten das Überleben der Produktion sowie des Großhandels hierzulande. "Die Erzeugerpreise müssen wieder dem Markt entsprechen und auf ein anderes Niveau kommen. Nur so ist mittelfristig sichergestellt, dass die Verbraucher in Deutschland auch weiterhin in ausreichendem Maße Obst und Gemüse in hoher Qualität kaufen können", erklärte Boruszewski.
Der Deutsche Fruchthandelsverband fordert Politik, Handel und Produzenten auf, sich dafür einzusetzen, dass vor allem Kindern und Jugendlichen die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse vor Augen geführt werde. Es sei bedauerlich, dass das EU-Schulfruchtprogramm in über der Hälfte der deutschen Bundesländer nicht umgesetzt werde, da der Bürokratieaufwand angeblich zu hoch sei, so der DFHV. "Hier ist eine Chance verpasst worden, auch den Konsum von Obst und Gemüse zu steigern", sagte Boruszewski.