Immer mehr Menschen möchten sich auch im Alltag gesund ernähren. Da die meisten Angestellten aber eine zeitlich begrenzte Mittagspause haben, ist es wichtig, dass das Essen schnell geht. So geht auch in Deutschland der Trend langsam aber sicher zum Bio-Fastfood.
Der US-Filmemacher Morgan Spurlock hat im Jahr 2004 mit seinem drastischen Ess-Experiment "Super Size Me" zu einem Umdenken bei vielen Fastfood-Fans gesorgt. Einen Monat lang ernährte sich Spurlock nur von Fastfood mit erschreckenden Folgen. Er hatte nach 30 Tagen 11 Kilogramm zugenommen. Spätestens nach dem Film fingen viele Verbraucher an, darüber nachzudenken, was Sie täglich konsumieren. Seitdem haben auch viele Fastfood-Ketten ihre Strategie geändert. Weg von "Mehr Fleisch, alles noch größer" zu "Gesund und Lecker".
Ist McDonalds wirklich Bio?
Eine der größten Fastfood-Ketten macht es vor: McDonalds setzt auf Bio. Der riesige Konzern hat neben Burgern schon länger auch gesunde Salate und Wraps auf dem Speiseplan, um sie den gesundheitsbewussten Verbrauchern anzubieten. Neu hinzu kommen jetzt Lebensmittel aus ökologisch korrektem Anbau. Zum einen wirbt McDonalds damit, dass die Produkte aus der Region kommen und von auserwählten Konsumenten besucht werden, die sich von der Qualität überzeugen können. Zum anderen wirbt McDonalds mit ökologisch und fair gehandeltem Kaffee. Garantiert wird dies durch das Zertifikat der Rainforest Alliance (RA), was allerdings in Fachkreisen umstritten ist. "Das steht weder für Bio noch für faires Wirtschaften", sagt Claudia Brück von Transfair. Kritisiert wird, dass die industrienahe Rainforest Alliance sich nicht an international ausgehandelte Kriterien halte, sondern eigene aufstelle, die nicht transparent seien. So garantier RA angeblich seinen Kaffeebauern keine Mindestlöhne oder Mindestabnahmepreise.
Kritik von Foodwatch
Die Verbraucherorganisation Foodwatch führt noch weitere Kritikpunkte gegen den Fastfood-Riesen an. Foodwatch-Sprecher Andreas Eickelkamp sagt: "Die haben sich nicht der Gesundheit verschrieben. So wird beispielsweise immer noch kein gentechnikfreies Futter für die Rinder benutzt, aus denen die Burger hergestellt werden." Dabei würde die gentechnikfreie Herstellung gerade mal ein bis zwei Cent mehr kosten. McDonalds argumentiert, dass es nicht genügend gentechnikfreies Futter auf dem Markt gebe, um den Bedarf zu decken. Ein Argument, welches Foodwatch schon widerlegt hat.
Müllberge belasten die Umwelt
Ein weiterer Minuspunkt bei McDonalds ist die Verpackung des Essens. Laut des letzten Umweltberichts von McDonalds bestehen derzeit nur etwa 30 Prozent der Verpackung aus recyceltem Material. Da McDonalds pro Jahr mehr als zwei Milliarden Burger verkauft, was einer Ausgabe von 75 Burgern pro Sekunde weltweit entspricht, gibt es da noch einiges Potenzial zur Müllvermeidung.
Bio-Fastfood
Eine der ersten landesweiten Bio-Fastfood-Ketten ist
"Pick-A-Pea". Dort gibt es Petersilienwurzelsuppe oder Pommes Frites in Rapsöl frittiert. Sehr beliebt bei gesundheitsbewussten Verbrauchern ist auch das
"WakuWaku", ein Bio-Wok-Spezialist in Hamburg. Dort gibt es leckere Thai-Currys , italienische Pasta , japanische Teriyakis oder indische Tandooris, die innerhalb von drei Minuten zubereitet werden. Das Konzept ist so erfolgreich, dass eine Ausweitung geplant ist.
Sehr empfehlenswert: der Bioladen um die Ecke
Neben den großen Ketten gibt es immer mehr kleinere Einzelhändler, die Bioqualität zum guten Preis anbieten. Gerade in Großstädten ist dieser Trend sehr im Kommen. Dort kann sich der Verbraucher leicht von der Qualität der Produkte überzeugen und häufig auch spezielle Wünsche (zum Beispiel vegane Ernährung) anbringen.